Was Katzen auf die Palme bringt

Eine beleidigte oder verärgerte Samtpfote kann einem das Leben richtig schwer machen. Sie reagiert mit Unsauberkeit, zerkratzt und zerstört alles, was ihr zwischen die Pfoten kommt. Oder reagiert mit totalem Rückzug. Was ist nur los mit dem geliebten Stubentiger, der seine Menschen zur Verzweiflung bringt? Es könnten gesundheitliche Probleme sein, aber auch unerwünschtes menschliches Verhalten aus Katzensicht.

Obwohl unsere Katzen selbstbewusst und individuell sind, passen sie sich meist an das Leben ihrer Menschen an. Manchmal gibt’s aber Dinge und Situationen, die Katzen auf die Palme bringen. Sie haben eben ihre eigene Sprache und der Mensch versteht die oft nicht. Es braucht dann viel Zuneigung und intensives Beobachten, um dem Problem so rasch wie möglich auf die Spur zu kommen und die geliebte Samtpfote wieder runter zu holen. Vorsicht bei übermäßigem Putzen, Verstecken, Appetitlosigkeit, Aggressivität, Rastlosigkeit, verstärktem Miauen – und der gefürchteten Unsauberkeit. Irgendetwas passt ihr nicht.

Gesundheit

Benimmt sich die Katze ohne ersichtlichen Grund plötzlich völlig anders, sollte rasch überprüft werden, ob mit ihrem Befinden alles in Ordnung ist. Die Ursache für unerwünschtes Verhalten kann in einer Blasenentzündung oder einer anderen Infektion liegen. Die Katze kann Schmerzen haben und an einer Erkrankung leiden. Also unbedingt zum Tierarzt.

Schlaf

Schlafende Hunde soll man nicht wecken. Schlafende Katzen auch nicht. Sie verbringen bis zu 15 Stunden am Tag mit Schlafen, Dösen und Schlummern. Dazu brauchen sie Ruhe und sollten nicht gestört werden. Der Schlafplatz soll weich, warm, ruhig und vor Zugluft geschützt sein. Schlafmangel wirkt sich nicht nur negativ auf die Katzenlaune, sondern auch auf ihre Gesundheit aus. Schlafende Katzen bitte nicht streicheln. Das sollte auch den Kindern vermittelt werden.

Unruhe

Wenn die Katze in der Nacht quietschfidel ist und ihren Menschen um den Schlaf bringt, hat sie am Tag zu wenig erlebt und empfindet Langeweile oder Hunger. Außerdem hat sie vielleicht zu wenig Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten bekommen und will das jetzt nachholen. Dieses Verhalten kann man einfach vermeiden, indem man vor dem Schlafengehen ausgiebig mit der Samtpfote spielt und kuschelt. Man kann auch ein Ritual einführen, das die Ruhezeit signalisiert.

Lärm

Krach und Lärm bringen sie so richtig auf die Palme, weil sie dabei nicht wirklich abschalten können. Und: Katzen rechnen bei Lärm und Unruhe stets mit einer drohenden Gefahr – und bleiben aufmerksam. Unerwünschtes Verhalten der Mieze könnte die Antwort darauf sein.

Eifersucht

Wenn Mieze meint, zu wenig Zuneigung, Liebe und Aufmerksamkeit zu bekommen, reagiert sie oft heftig. Mit Unsauberkeit, Zerstörungswut oder Futterverweigerung. Sie ist eifersüchtig und kann das schmerzhafte Empfinden nicht anders ausdrücken. Auslöser dafür können weitere Tiere im Haushalt sein. Auch Babys und neue Lebenspartner ihres Menschen schüren die Eifersucht. Plötzlich ist ein Eindringling in ihrem Revier. Die Situation kann eskalieren, wenn der oder die „Neue“ im Mittelpunkt des Interesses der Bewohner und auch Besucher steht. Das ist ein Albtraum für Stubentiger, die sich dann vergessen können und Rache nehmen.

Streit

Wenn Menschen miteinander hadern, fühlt sich der Stubentiger betroffen und nimmt die negativen Schwingungen in sich auf. Entweder er zieht sich zurück oder verrichtet sein Geschäft, wo er nicht soll. Katzen sind sensibel und reagieren auch darauf, wenn der Haussegen schief hängt, wenn ihre Menschen streiten und übellaunig sind. Also wundern sie sich nicht, wenn sich bei Ungereimtheiten zwischen den Menschen die Katze betroffen fühlt.

Stress

Hauptauslöser dafür sind Veränderungen. Katzen hassen sie, weil sie Gewohnheitstiere sind. Gleichgültig, ob es sich um Futter- oder Ortswechsel handelt – ihr Stresslevel steigt. Auch bei Besuchern ihrer Menschen, die für sie Fremde sind. Minka braucht genügend Zeit, um Eindringlinge kennenzulernen und sollte nicht bedrängt werden. Wenn sie entscheiden darf, ob sie Kontakt aufnehmen will oder nicht, wird alles gut.

Umzug

Speziell Umzug oder Renovierung belasten empfindsame Miezen. Ein Wohnungswechsel sollte unbedingt katzengerecht durchgeführt werden. Die Katze versteht nicht, worum es geht und fühlt sich ihres Reviers beraubt, das sie selbstverständlich verteidigen will, aber nicht kann. Sie spürt Unruhe, Nervosität, Veränderung, Chaos – und darauf reagiert sie logischerweise auf ihre Art mit Launen und Aggressionen. Vor und nach dem Umzug sollte die Katze stets einen sicheren Platz und Zugang zu Futter, Wasser und Toilette haben. Ihre gewohnten Gegenstände nicht vergessen.

Kratzen

Wenn Katzen an Möbeln, Vorhängen, Teppichen oder Tapeten kratzen, ist das ein Hinweis, dass sie zu wenige Kletter- und Spielmöglichkeiten haben. Katzen brauchen einen großen, stabilen Kratzbaum, an dem sie ihre Krallen schärfen, auf dem sie springen, klettern und schlafen können und von oben einen guten Blick über ihr Reich haben. Damit bleibt die Wohnungseinrichtung heil. Und Katze hat zusätzlich einen idealen Rückzugsort.

Katzenklo

Manchmal ist der Grund für das unerwünschte Verhalten rasch gefunden: Die Toilette passt nicht (mehr), weil sie zu klein ist, am falschen Ort steht oder nicht ausreichend gereinigt wurde. Ein Katzenklo muss für Mieze nicht nur sauber sein, es muss auch entsprechend riechen. Nicht nur die eigenen Hinterlassenschaften, sondern auch andere Düfte (etwa duftendes Katzenstreu) können für Stubentiger so unangenehm sein, dass sie eben die Toilette meiden und sich einen anderen Platz suchen.