Die Katze – das Haustier der Zukunft

Katzen sind unsere beliebtesten Haustiere. Allein in Deutschland leben mehr als 12 Millionen Samtpfoten, in Österreich 1,5 Millionen. Sie gelten als unkompliziert, pflegeleicht und  können auch allein gelassen werden. Also sind Miezen ideale Wohngefährten für Alleinstehende. Deshalb profitieren Katzen von der ständig steigenden Zahl der Singlehaushalte. Forscher behaupten, dass Stubentiger schon bald Wellensittiche, Kaninchen und Meerschweinchen verdrängen werden

„Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe“, versicherte der Dichter Rainer Maria Rilke seinen Lesern. „Die Katze ist das Haustier der Zukunft“, sagt die Forschung über die Samtpfoten. Katzen sind die eindeutigen Gewinner des demografischen Wandels. In immer mehr Singlehaushalten finden sie ein perfektes Zuhause.Wissenschaftler haben jetzt erforscht, dass die Katze das ideale Haustier der Zukunft ist. Nicht nur deshalb, weil sie ihrem Menschen dabei hilft, sich in der modernen Welt zurechtzufinden. Der „Forschungskreis für Heimtiere in der Gesellschaft“ hat in einer neuen Studie ermittelt, dass die vielen Möglichkeiten im beruflichen und auch im privaten Leben verstärkt Unentschlossenheit und Frustration bei den Menschen auslöst. Es fällt ihnen dadurch immer schwerer, Entspannung zu finden. Das führt dazu, dass sie sich nirgendwo zuhause und richtig sicher fühlen. Eine Katze jedoch kann helfen und ihrem Besitzer Geborgenheit vermitteln.

Das Kölner Rheingold-Institut für qualitative Markt- und Medienanalysen hat der Katze schon vor einiger Zeit attestiert, das ideale Haustier der Zukunft zu sein. Seit mehr als zehn Jahren erforscht es dieses Thema. Sein Geschäftsführer, der Psychologe Jens Lönneker, erkennt ein Spiegelbild der Gesellschaft: „In einer stark individualisierten Welt will man sich nicht binden, hat aber zugleich das Bedürfnis nach Zuneigung und Zärtlichkeit.“ Sein Institut stellt in einer Studie fest, dass viele Katzenhalter eine Parallele zwischen sich und ihrer Katze sehen: Pflegeleicht, unabhängig, kein Gassi-Gehen. Dafür bekommen die Schmusekatzen jede Menge Streicheleinheiten.

Katzen sind nicht nur gute Partner, sondern auch hervorragende Therapeuten: Vor allem gegen den Alltagsstress, der den Menschen die Stimmung, das Wohlbefinden und womöglich die Gesundheit raubt. Der Stubentiger kann helfen, Misserfolge im Beruf oder in der Partnerschaft zu bewältigen.  Die Katze hat ein großes Einfühlungsvermögen für ihren Menschen und entwickelt bei Traurigkeit, Kummer oder Krankheit hilfreiche Verhaltensweisen. Sie schenkt dem Betroffenen Zuneigung und Aufmerksamkeit. Ganz groß sind Samtpfoten beim Genießen. Sie lehren uns das Wohlfühlen und wie wir unser Dasein in vollen Zügen auskosten können, indem sie es einfach vorzeigen. Diese Eigenschaft überträgt sich auf ihren Besitzer. Kein noch so gestresster Mensch kann einem solch schnurrenden, entspannten und glücklichen Wesen widerstehen. Der Anblick und das Streicheln der Katze beruhigt. Der Blutdruck wird gesenkt, der Herzschlag kommt in den richtigen Rhythmus, die Entspannung setzt ein. Alles ist gut.

Das „Schmusen“ ist ein Geben und Nehmen und tut dem Menschen und der Katze gut. Und es muss ja nicht ständig sein. Das wiederum empfinden Individualisten als angenehm, weil die Katze dann auch wieder genug davon hat, sich zurückzieht oder ihrer eigenen Wege geht. Aber sie ist da – und das allein ist beruhigend. Damit sind Stubentiger die Lösung für Menschen, die sich von einer stark individualistisch geprägten Umgebung eingeengt fühlen. Besonders für Singles sind sie ein Ruhepol. Denn es ist jemand da, der wartet, wenn man heimkommt.

In 16,5 Prozent aller deutschen Haushalte leben 12,3 Millionen Katzen. Hunde kommen mit 7,4 Millionen auf 13,4 Prozent der Haushalte. Auch bei Bello zeichnet sich ein Trend ab. Dieser geht hin zu kleinen und mittelgroßen Vierbeinern, die reisetauglich sind und sich fürs Stadtleben eignen. XXL-Größe gilt als Auslaufmodell. Übrigens: In jedem dritten deutschen Haushalt lebt ein Tier. Ohne Zierfische und Reptilien sind es insgesamt 31 Millionen Exemplare.

Der Attraktivität der Stubentiger steht das steigende Desinteresse an Ziervögeln gegenüber. Der Umsatz für Futter für Kanarienvögel, Wellensittiche und andere gefiederte Haustiere sank in den vergangenen 15 Jahren um mehr als 60 Prozent. Auch Meerschwein oder Rennmaus verschwinden immer mehr aus den Kinderzimmern. Es handelt sich dabei um einen eindeutigen Trend. Solche Kleintiere sind vor allem für Familien mit Kindern geeignet. Und von den veränderten Familienstrukturen sind eben auch Kleintiere betroffen.