Hunde und Katzen begleiten uns seit Jahrtausenden, sind großartige Gefährten und noch dazu unserer Gesundheit überaus förderlich. Sie sorgen für Beruhigung, Bewegung, Frohsinn und Fitness. Sie beeinflussen uns in vielerlei Hinsicht positiv. Allein ihre Anwesenheit hebt die Lebensqualität des Menschen. Kindern bringen Haustiere Verantwortungsgefühl und Selbstbewusstsein bei. Für kranke oder alte Menschen sind Vierbeiner einfach da, bringen Freude und Hoffnung in ihr Leben. Haustiere sind unsere Freunde. Die besten.
Die Sorgfalt, die ein Haustier durch den Menschen erfährt, kommt hundertfach zurück. Der Vierbeiner schenkt seinem Menschen Liebe, Zuneigung, Wärme und hält ihm – im Gegensatz zu vielen Menschen – bedingungslos die Treue. Hund und Katze tun uns gut und können unglaublich viel für uns leisten. Nicht nur, dass Hund und Katz unser Immunsystem stärken, Herzschlag und Blutdruck regulieren können, spielen emotionale Bindung und soziale Unterstützung, die sie ihren Menschen angedeihen lassen, eine große Rolle für die Seele. Sie sind praktisch unser Gesundbrunnen. Speziell Hunde fördern auch die körperliche Fitness und senken somit Risikofaktoren für Zivilisationsleiden wie Übergewicht, Cholesterinwerte oder Stress. Hundebesitzer haben eine neunmal bessere Chance, nach einem Herzanfall zu überleben und sich wieder zu erholen als Menschen ohne. Auch bei Katzenbesitzern finden sich deutlich höhere Überlebensraten. Dass Hundehalter weltweit gesünder sind als Menschen ohne Hund, ist inzwischen statistisch belegt.
Durch das voranschreitende städtische Leben verlieren viele Menschen immer mehr den Kontakt zur freien Natur und zum Tier. „Gleichzeitig zeigt das hartnäckige Festhalten der Stadtmenschen an Topfpflanzen und Haustieren, dass auch der moderne Zivilisationsmensch einen Bezug zu Tieren und Natur braucht“, sagt Verhaltensforscher und Biologe Kurt Kotrschal. Er meint, dass Menschen ohne „andere“ Tiere weder erklärbar noch lebensfähig seien. „Besonders an Kindern lässt sich die Bedürftigkeit des Menschen nach Tierbeziehung gut erkennen.“ Ein Aufwachsen mit Tieren sei eine der wichtigsten Zutaten für eine gelingende körperliche, emotionale, kognitive und soziale Entwicklung. Die Liebe zu Tieren entsteht bei Kindern sehr früh. Sie finden im Tier eine „Vertrauensperson“, die oft mehr Geduld und Verständnis aufbringt als mancher Erwachsene. Interessant dabei ist, dass Kind und Tier sich gegenseitig erziehen. Das Kind lernt soziales Verhalten, Rücksichtnahme, Toleranz und dass es seinen Kameraden nicht ruppig, grob oder ungerecht behandeln darf. Und: Kinder, die mit Hunden und Katzen aufwachsen, haben ein stabileres Immunsystem und sind weniger anfällig für Allergien.
Menschen brauchen Tiere
Kurzum: Wir Menschen brauchen Tiere. Kleinkinder aller Kulturen interessieren sich am stärksten für Tiere. Und wenn sie dies so stark zeigen, muss die Tier- und Naturbeziehung in der Menschwerdung sehr wichtig gewesen sein. „Hunde sind das Alter Ego des Menschen“, so Kotrschal. Die lange gemeinsame Entwicklungsgeschichte bedinge ein „Menschenrecht auf Hundehaltung“ und ein „Hunderecht“, mit verständigen Menschen zu leben. „Tiere sind aber nicht nur unsere evolutionären Geschwister, sie entfalten als unsere Freizeitpartner oder in Therapien oft positive Wirkungen. Gute Beziehungen mit Tieren helfen Menschen, in emotionaler Balance ein langes und glückliches Leben zu führen“, sagt der Verhaltensforscher. „Seit etwa 700.000 Jahren als Jäger und Sammler hat sich der Mensch im engen Zusammenleben mit Tieren entwickelt. Keine menschliche Kultur kam über längere Zeiträume ohne Hunde aus. Ohne Hunde ist eine menschliche Gesellschaft unvollständig.
Denn Hunde assistieren bei Therapien und erleichtern das Leben von Behinderten. Sie bewahren Arbeitslose, Einsame und sogar Straffällige vor dem gesellschaftlichen Abseits, weil sie für das Erhalten von Strukturen sorgen, das Gefühl des Gebrauchtwerdens vermitteln und den Tagesablauf prägen. Besonders im Alter kann aus diesem Grund ein Heimtier eine wichtige Rolle spielen. Füttern, pflegen, streicheln ausführen – aber auch mit dem Tier reden – sind sinnvolle und befriedigende Tätigkeiten. Für ältere Menschen, die oft unter Vereinsamung und mangelnden sozialen Kontakt leiden, sind Heimtiere ideale Partner. Besonders deshalb, weil sie eine wunderbare Eigenschaft haben. Sie stehen für menschliche Zuneigung uneingeschränkt zur Verfügung – ohne gebeten werden zu müssen. Übrigens bringt Tierbesitz noch einen Vorteil: Wer mit einem Tier zusammenlebt, kann meist auch besser mit anderen Menschen umgehen.
Großartige Leistungen
Abgesehen vom Rettungshundewesen, bei dem Vierbeiner zum Katastropheneinsatz nach Lawinen, Hauseinstürzen oder Hochwasser gerufen werden, ist es erstaunlich, was speziell ausgebildete Hunde für behinderte Menschen leisten können. Sie begleiten Blinde und weisen ihnen den Weg, sie leihen Gehörlosen ihr Ohr, indem sie auf Geräusche aufmerksam machen und sorgen für Menschen im Rollstuhl, indem sie ihnen Türen öffnen, die Zeitung bringen oder den Lift holen. Weltweit beschäftigen sich inzwischen Psychologen und Ärzte mit dem Einsatz von Tieren in der Therapie. Viele Alters- und Pflegeheime halten dafür bereits eigene Tiere. Ist dies nicht möglich, gibt es Besuchsprogramme für die gebrechlichen Menschen. Meist sind es freiwillige Helfer, die mit ihren Vierbeinern die Heimbewohner aktivieren und ihnen neue Lebensfreude bringen.
Trotz aller positiven Effekte: Haustiere sind Lebewesen, für die der Mensch die Verantwortung trägt und die keinesfalls nur als „Gesundmacher auf vier Beinen“ gesehen werden sollten. Sie haben ihre eigenen Bedürfnisse, brauchen viel Zuwendung, Förderung und Pflege. Es sollte ein stetes Geben und Nehmen sein. Alles in allem bekommt der Mensch dabei meist mehr als er gibt.
Positive Wirkungen hin oder her: Millionen Menschen auf der Welt brauchen keinen speziellen Grund für ihren vierbeinigen Freund. Sie leben einfach mit ihm zusammen und erfreuen sich. Wie seit jeher ist für sie das Zusammenleben mit Tieren der Normalzustand – ein Teil ihres Lebens, auf den sie nicht verzichten wollen.